21. Juli 2021
Interview mit Timo Woopen und Laurent Klöker | Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen über automatisiertes und autonomes Fahren mit 5G
5G ist eine neue Dimension. Sicherheitsrelevante Nachrichten in der Fahrzeugkommunikation können mit geringerer Latenzzeit viel schneller ausgetauscht werden. Klöker: „Man kann bei 5G von Echtzeit sprechen.“ Hier geht es um Millisekunden, das Fahrzeug kann wesentlich früher auf kritische Situationen reagieren. Und es gibt neben der Schnelligkeit viel mehr Daten als vorher.
Die Projektlaufzeit endet am 31. Dezember dieses Jahres. Und dann? Auf keinen Fall würden die Sensoren abgebaut werden, die Testfelder sollen definitiv bestehen bleiben, erklären Klöker und Woopen. Mit weiteren Projekten soll über mehrere Jahre an die bisherige Arbeit mit verschiedenen Partnern aus Forschung und Industrie angeknüpft werden.
Ist Deutschland in Sachen Mobilität ein besonders innovativer Standort? „In Deutschland passiert schon sehr viel Innovatives“, sagt Laurent Klöker spontan, schränkt aber ein: „Mit den USA können wir uns nicht vergleichen, weil die dort zur Verfügung stehenden Mittel eine ganz andere Hausnummer sind.“ Dennoch sei Deutschland insgesamt beim Thema Mobilitätswende schon gut aufgestellt. Timo Woopen erwähnt an dieser Stelle positiv auch die Kooperation und den Wettbewerb deutscher Hochschulen in einem gemeinsamen Projekt UNICARagil mit acht deutschen Universitäten und acht Industriepartnern. Die RWTH möchte im Bereich Mobilität einen Führungsanspruch erheben, sagt Woopen. Beim automatisierten Fahren, diesem hochkomplexen Thema, rücke die Landschaft enger zusammen. „Viele Institute werfen ihr gesamtes Know-how zusammen, was sonst nicht so üblich ist, ein schönes Zeichen.“ Bei diesem Thema dürfe nicht die einzelne Person oder einzelne Instanz ausschlaggebend sein.