19. September 2023

Das Center Construction Robotics (CCR) im hat Großes vor: Gemeinsam mit seinen europäischen Forschungspartnern veranstaltet das Center aus dem Cluster Bauen am 19. September 2023 die Open Campus Week auf der ersten Referenzbaustelle Europas auf dem Campus Melaten.

Das CCR wird an beiden Tagen die Forschungshighlights aus seiner interdisziplinären Zusammenarbeit mit Industriepartnern und Studierenden aus dem Studiengang Construction and Robotics der RWTH Aachen University präsentieren. Ein besonderes Highlight ist die Eröffnung der Open Campus Week durch die Schirmherrin Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. „Theorie trifft auf Praxis – Die Zukunft des Bauens erforscht in Nordrhein-Westfalen. Die erste Referenzbaustelle Europas auf dem neuen Gelände des Campus Melaten, RWTH Aachen University ist eine großartige Möglichkeit, die Digitalisierung in der Bauwirtschaft gemeinschaftlich voran zu treiben” sagt Ina Scharrenbach. “Geforscht wird von der Vorproduktion von Bauelementen bis hin zur automatisierten Baustelle. Die Ergebnisse der Forschung und Lehre werden hier unter realen Baustellenbedingungen erprobt. Damit ist die Baustelle der Zukunft am Campus der RWTH Aachen nicht nur Think Tank, sondern auch Reallabor in einem. Durch Projekte wie dieses schaffen wir eine Transformation der traditionellen Bauweisen und schaffen eine neue digitale Bauumgebung.“

4.000 m² für die Transformation des Bauwesens

Die Referenzbaustelle dient als Reallabor für die Transformation des Bauwesens. Auf 4.000 m² werden auf dem Campus Melaten Robotertechnologien, Softwarelösungen sowie innovative Lehr-, Arbeits- und Kommunikationsansätze unter realen Bedingungen auf einer Baustelle erprobt.

Seit dem Beginn seiner Forschung im Campus-Ökosystem hat das CCR eine stetig wachsende Zahl von Projektpartnern angezogen, die gemeinsam an zukunftsweisenden Themen wie dem Klimawandel, der Wiederverwendung von Materialen und der Automatisierung in der Bauindustrie arbeiten. Professorin Sigrid Brell-Cokcan, Lehrstuhlinhaberin Individualisierte Bauproduktion und wissenschaftliche Leitung des CCR sagt: „Als Crowdsourcing-Projekt steht die Referenzbaustelle allen Interessierten, Mitbürgern, Industriepartnern, Start-ups, Studierenden und Forschenden offen. Eine weitere Form der Zusammenarbeit ist die Projektpartnerschaft nach einem Fair Use-Prinzip: eine Zusammenarbeit in zeitlich begrenzten, gezielten Pilotprojekten. Jedes Unternehmen, das sich einbringt, darf die Baustelle nutzen.“ Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen, die über keine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung verfügen, stellt das Angebot des Center Construction Robotics eine attraktive Möglichkeit dar. Die Unternehmen können gezielte Anfragen an das Zentrum richten, um innerhalb kurzer Zeit Lösungen im Rahmen von Proof of Concept-Projekten zu erhalten. Christian Klein, Geschäftsführer von Schulte Transportsysteme GmbH ist überzeugt von der Zusammenarbeit mit dem CCR: „Die Digitalisierung von Baumaschinen revolutioniert die Baubranche. Durch intelligente Technologien werden Effizienz gesteigert, Kosten gesenkt und Sicherheit erhöht. Maschinen werden smarte Partner auf der Baustelle der Zukunft.“

Internationales Industriekonsortium von entscheidender Bedeutung

Das europäische Industriekonsortium besteht derzeit aus den Unternehmen PORR, Hilti, EIFFAGE, KUKA, Autodesk, Doka, Leonhard Weiss, ALIMAK, Fundermax und Riegl. Jean-Marie Dolo, Technical and Innovation Director von Eiffage, sieht gleich mehrere Vorteile für die Kooperation mit dem Industriekonsortium: „Die Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen University und anderen Partnern aus der Industrie im Center Construction Robotics ist von entscheidender Bedeutung, um einen relevanten Ansatz für die Zukunft des eigenen Unternehmens zu finden, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung, Robotik, Soziales, Entwicklung der Gesellschaft und der Umwelt. Das ist auch ein Beschleuniger für Research to Market.“

Zu den beiden Leuchtturm-Projekten des CCR gehören das EU-geförderte Projekt TARGET-X sowie das vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen geförderte und vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT geleitete Projekt 5G.NAMICO. Der Fokus von TARGET-X liegt auf der Beschleunigung der digitalen Transformation der Schlüsselindustrie Bau durch umfangreiche Tests in verschiedenen Umgebungen. Mithilfe von 5G-Technologien werden Funktionen wie Lokalisierung, digitale Zwillinge und Datenfusion zwischen Sensoren und Netzwerken auf der Referenzbaustelle getestet. In dem Projekt 5G.NAMICO hingegen wird die Anwendung des 5G-Mobilfunkstandards in der Bau- und Bergbauindustrie untersucht.