11. April 2024
Die Idee für ein eigenes Unternehmen ist entwickelt. Aber wie geht es dann weiter? Was muss man bei rechtlichen und finanziellen Fragen beachten? Ist der Businessplan realistisch? Welche Markteintrittsstrategie eignet sich am besten für das eigene Unternehmen? Durch ihren aktiven, integrierten Transferansatz sorgt die RWTH Innovation GmbH für einen kontinuierlichen Austausch an den Schnittstellen zwischen Forschung, Industrie und Gesellschaft. Die Tochtergesellschaft der RWTH Aachen und der Uniklinik RWTH Aachen sitzt auf dem RWTH Aachen Campus im Cluster Smart Logistik und fördert und begleitet Forschende sowie Erfinderinnen und Erfinder der RWTH Aachen im gesamten Innovationsprozess. Im Rahmen ihrer Angebote für Start-up-Teams bietet die RWTH Innovation GmbH durch zielgerichtete Formate genau die Unterstützung, die benötigt wird, um innovative Ideen in erfolgreiche Geschäftsmodelle umzusetzen.
Die RWTH Innovation GmbH betreut Start-ups von der ersten Idee bis zur Markteinführung. Darunter auch die beiden Start-ups OSPHIM und Exaia Technologies, die Prozesse bei der Einrichtung von Spritzgussmaschinen verbessern oder Künstliche Intelligenz (KI) nutzen, um natürliche Sprachverarbeitung zu untersuchen.

Digitale Plattform für Spritzgussmaschinen

Das OSPHIM-Gründerteam: Jakob Pesch, Mauritius Schmitz, Louisa Desel & Yannik Lockner (v.l.n.r.)

OSPHIM

Spritzgussmaschinen produzieren einen Großteil der Kunststoffteile wie Flaschendeckel oder Dübel. Den Einrichtungsprozess dieser Maschinen, der aufgrund des komplexen Materialverhaltens von Kunststoff sehr herausfordernd ist, hat das Start-up „OSPHIM“ mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz optimiert. In der Praxis wird vielfach auf Expertenwissen zur Auswahl von Prozesseinstellungen gesetzt, während die Forschung verstärkt auf spezifische, datenbasierte Ansätze zur Prozesseinstellung setzt. Maschinelle Lernverfahren benötigen traditionell viele Daten und verursachen viel Aufwand für den Anwender, um die Methoden gewinnbringend einsetzen zu können. Über seine digitale Plattform transferiert OSPHIM aktuelle Forschungsresultate in einfach zu bedienende und erweiterbare Anwendungen, um vorhandenes Expertenwissen in der Fertigung mit intelligenten Algorithmen zu ergänzen.
Die Maschinenbedienerinnen und -bediener werden bei der Einrichtung, Optimierung und Überwachung der Prozesse durch eine flexible, modulare und skalierbare Infrastruktur unterstützt, die an KI gekoppelt ist. Die Mitarbeitenden des Start-ups, die im Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) der RWTH Aachen auf dem Campus Melaten sitzen, haben eine variable KI-Infrastruktur geschaffen: Über eine kleine Box werden die Daten direkt an der Maschine erfasst und in der zugehörigen Plattform optimiert. Eine „plug & play“ Lösung, die Kunststoffmaterial und Zeit beim Einrichtungsprozess spart.
Anfang 2024 wurde OSPHIM der RWTH Innovation Award verliehen – als eines der RWTH-Hochschulprojekte, das zur besonderen Strahlkraft der Region Aachen als Innovationsstandort beiträgt. Ausgezeichnet wurde das Projekt nach einem zweistufigen Bewertungsverfahren aufgrund Technologieorientierung, Innovationspotenzial, Kundennutzen, geplanter Weiterentwicklung, kommerziellem Potenzial und Gesamteindruck. Die RWTH Innovation begleitet den Innovationsprozess des Start-ups von Beginn an. Im Jahr 2020 erhielt das Team im Rahmen des RWTH Innovation Sprints Fördergelder für die Weiterentwicklung ihrer Gründungsidee. 2023 bewarb sich das Team über die RWTH erfolgreich für den EXIST-Forschungstransfer, einer Fördermaßnahme des Bundeswirtschaftsministeriums zur Weiterentwicklung forschungsintensiver Gründungsvorhaben. Anfang dieses Jahres folgte die Gründung der GmbH. Aktuell nimmt das Gündungsteam als eines von zwölf Start-ups am Spring Batch 2024 des RWTH Incubation Programs teil, um das Wachstum voranzutreiben, mit Investorinnen und Investoren in Kontakt zu treten und neue Kunden zu gewinnen.

KI-gestützte Lösungen im Bereich der psychischen Gesundheit

Eine andere Perspektive auf Künstliche Intelligenz verfolgt das Start-up Exaia Technologies, das ebenfalls im Rahmen des RWTH Incubation Programs gecoacht wurde. In kritischen Bereichen wie dem Gesundheitswesen oder dem Finanzwesen ist die Implementierung transparenter Entscheidungsfindungssysteme nicht nur vorteilhaft, sondern unerlässlich, um optimale Ergebnisse zu gewährleisten und potenzielle Risiken zu minimieren. Exaia Technologies konzentriert sich derzeit auf die Entwicklung vertrauenswürdiger KI-gestützter Lösungen zur Förderung der Präzisionsmedizin, insbesondere im Bereich der psychischen Gesundheit. Das interdisziplinäre Team, bestehend aus RWTH-Alumni aus den Bereichen Computerlinguistik und Informatik, widmet sich speziell der Entwicklung von menschenzentrierten und erklärbaren KI-Lösungen für die Früherkennung, datengesteuerte Überwachung und Bewertung von Behandlungserfolgen bei neurodegenerativen und psychischen Erkrankungen auf der Grundlage von digitalen Biomarkern und maschinellem Lernen. Dabei stützt sich das Start-up auf mehr als zehn Jahre gemeinsamer multidisziplinärer Forschung und Expertise, um Spitzenleistungen in Künstlicher Intelligenz und natürlicher Sprachverarbeitung zu erzielen.
Das Start-up Exaia Technologies

Exaia Technologies

Sie wollen sich mit Expertinnen und Experten über Ihre Unternehmensidee austauschen oder haben Fragen zu Ihrer marktreifen Technologie? Dann wenden Sie sich an die Kolleginnen und Kollegen der RWTH Innovation GmbH, die sie gerne beraten und unterstützen:

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E-Mail: info@rwth-innovation.de