Cluster Produktionstechnik
Produktion neu denken – vom Material bis zur Nutzung
Das Cluster Produktionstechnik ist eines der größten Experimentierfelder für Industrie 4.0 in Europa. In realitätsnaher Testumgebung untersuchen Wissenschaft und Unternehmen, wie Digitalisierung, Automatisierung, Robotik und Datenvernetzung die Produktionsprozesse, einzelne Produkte und deren Lebenszyklus verändern können – von der Materialentwicklung bis zur Nutzung. Forschungsschwerpunkte sind u. a. die Simulation komplexer Produktionsketten in Echtzeit mit Hilfe des Digitalen Schattens, die agile und nachhaltige Produktgestaltung, neue Geschäftsmodelle, lernende Fabriken durch Big-Data-Nutzung und die Integration von Cloud-Technologien in die Produktionssteuerung. So können Bedarfe präzise geplant, Ressourcen eingespart und Produktionsprozesse kontinuierlich verbessert werden. Damit entsteht eine agile, nachhaltige Produktion, die Unternehmen widerstandsfähiger macht und ihre Wettbewerbsfähigkeit auch in Krisenzeiten sichert.
Anlauffabrik
Auf 1.600 m² steht ein Maschinenpark für Prototypen, Kleinserien und Demonstratoren zur Verfügung. KMU können hier Ideen agil umsetzen, erproben und bis zur Serienreife weiterentwickeln. Für die Fahrzeugproduktion stehen mechanische und thermische Fügeprozesse, eine Framing-Station sowie zwei Montagelinien mit Hebebühnen, Montagehilfen und Mobilkränen bereit. Funktionsprüfungen erfolgen mittels optischer Messtechnik, Fahrwerksprüfstand und Klimakammer. Ergänzt wird der Maschinenpark durch additive Fertigung (SLS, FFF, PolyJet), flexible Roboterzellen und gemeinschaftliche Werkstätten für mechanische und elektronische Arbeiten.
AZL Technikum
Mit den Anlagen in der knapp 650 m² großen Maschinenhalle werden composite-basierte Multimaterial-Komponenten und zugehörige Produktionskonzepte entwickelt. Die Ausstattung reicht von Großanlagen für die FVK/Multimaterial-Bauteil-Produktion über Composite Pressen, Spritzgieß-/Thermoforming-Anlagen und Automatisierungssysteme bis zu Robotik und Greifersystemen.
Demowerkzeugbau
Die WBA zeigt praxisnah, wie der Werkzeugbau der Zukunft aussieht. In Kooperation mit der DFA Demonstrationsfabrik Aachen GmbH bietet die Werkzeugbauakademie auf 2.000 m² Fertigungskompetenz aus einer Hand – von der Idee bis zur Serie. Fachkräfte entwickeln und realisieren mit Unternehmen Prototypen, Schweiß- und Frästeile, Kleinserien und Reparaturen. Mit modernsten Maschinen, CAD/CAM-Systemen und ISO 9001-Zertifizierung sichern sie höchste Qualität und Kundenzufriedenheit.
Smart Automation Lab
Im Smart Automation Lab (SAL) des WZL der RWTH Aachen wird erforscht, wie Digitalisierung und Industrie 4.0 Produktionsprozesse produktiver, flexibler und ressourcenschonender machen. Ziel ist die Vision des „Internet of Production“: vernetzte Systeme, die autonom Entscheidungen treffen und dynamisch reagieren – immer im Zusammenspiel mit menschlicher Kreativität und Fingerfertigkeit. Neben Forschung bietet das SAL Beratung zu Automatisierung, Edge-Data-Acquisition und digitalen Retrofit-Lösungen.
WZL-Maschinenhalle
Auf 2.400 m² bietet die Maschinenhalle mit über 60 Prüfständen ideale Bedingungen für Forschung zu Industrie 4.0: Sie bietet Raum für Maschinen zum Umformen, Zerspanen oder Schleifen – für Bauteile wie Zahnräder, Turbinenteile oder Flugzeugtriebwerke. Per Sensorik und Messtechnik werden Auslastung, Werkzeugstandzeit und Prozesse überwacht und optimiert. Ein Testfeld für mobile Roboter erforscht autonome Montageprozesse, während im Erodierraum und Reinraum energieeffiziente Fertigung und modernste Qualitätssicherung vorangetrieben werden.