20. April 2023
Teure Werkzeuge, die nicht für die Produktion zur Verfügung stehen, weil sie nicht oder zu spät instandgehalten werden: 90 % der Unternehmen beschreiben ihre Werkzeuginstandhaltungsprozesse als nicht mehr effizient, obwohl eine geplante und effektive Instandhaltung einer der wichtigsten Faktoren für die Produktivität des Werkzeugs ist. Um Unternehmen über den aktuellen Stand der Technik der Werkzeuginstandhaltung zu informieren, führte die Aachener Werkzeugbau Akademie (WBA) am 22. März 2023 den Praxiskurs Werkzeuginstandhaltung durch, bei dem sich die Teilnehmenden über innovative Reinigungssysteme und effektive Instandhaltungsprogramme austauschen konnten. Mittels praktischer Lösungsideen, neuen Ansätzen aus der Industrie 4.0, einem Besuch bei der Demonstrationsfabrik Aachen und einem Blick in eine digitale Werkzeugakte wurden spannende Lösungsansätze aufgezeigt, mithilfe derer die Teilnehmenden die Wartung von Werkzeugen in ihren Unternehmen in Zukunft nachhaltiger und effektiver gestalten können.

Der inhaltliche Fokus des Praxiskurses lag auf alternativen Reinigungsformen und der Digitalisierung von Produktionswerkzeugen. Die Teilnehmenden, die vor allem aus dem Bereich des Werkzeug- und Formenbaus sowie aus der kunststoffverarbeitenden und metallumformenden Industrie stammten, erhielten viele Möglichkeiten, sich mit den Experten der WBA über effiziente Instandhaltungsmöglichkeiten und Vor- und Nachteile verschiedener Reinigungsverfahren auszutauschen. Einen praktischen Einblick in innovative Ansätze gaben Live-Demonstrationen der Laserreinigung von Werkzeugen in der Serienproduktion sowie AR-Anwendungen für die digital unterstützte Werkzeuginstandhaltung an der Werkbank.

Das Modell einer präventiven Werkzeugreinigung weicht aus Sicht von Oliver Sondhauß, Leiter des Praxiskurses Werkzeuginstandhaltung, dem einer zustandsorientierten Instandhaltung: „Mithilfe von intelligenten Sensoren an den Produktionswerkzeugen können wir nachweisen, wann sich Prozessparameter während der laufenden Fertigung verändern. Durch die analysierten Daten sind wir immer besser in die Lage, auszuwerten, zu welchem Zeitpunkt Reinigungen am besten auszuführen sind.“ Sondhauß weiter: „Ein Learning, dass die Teilnehmenden aus dem Praxiskurs mitgenommen haben, ist, dass Werkzeuginstandhaltung viel mehr als Wettbewerbsfaktor denn als Kostenfaktor gesehen werden muss.“ Denn eine zustandsorientierte Reinigung senkt die Kosten gegenüber einer regelmäßigen präventiven Instandhaltung und ist zusätzlich nachhaltiger.

Sie sind auf der Suche nach neuen Wegen für die Werkzeuginstandhaltung in Ihrem Unternehmen und interessieren sich für den aktuellsten Stand der Technik? Dann wenden Sie sich an Oliver Sondhauß: o.sondhauss@werkzeugbau-akademie.de