31. Januar 2023
Zusammen mit seinem Bruder Fuat betreibt Firat Gündüz auf dem Campus Melaten die beiden Restaurants Forckenbeck und Boulevard 30. Im Interview spricht der Aachener Gastronom und Unternehmer über Startschwierigkeiten im Forckenbeck, Gäste aus der Nachbarschaft und über Gerichte, die es nur auf dem Campus Melaten gibt.
Firat Gündüz, das Forckenbeck und das Boulevard 30 sind seit 2012 beziehungsweise 2019 auf dem Campus Melaten. Warum haben Sie sich damals für die beiden Standorte auf dem Campus Melaten entschieden?
2011 sind wir von einem Bekannten darauf aufmerksam gemacht worden, dass auf dem Campus Melaten ein Restaurant eröffnet werden soll, das Forckenbeck. Lange nachdenken mussten wir nicht, uns war schnell klar, dass der Standort einzigartig ist. Unser Ziel war es, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der umliegenden Forschungsinstitute und Unternehmen einen Treffpunkt zu schaffen, an dem sie sich bei einem gemeinsamen Essen austauschen können. Die ersten Jahre im Forckenbeck waren nicht einfach für uns. Aus meiner Sicht lag das vor allem daran, dass wir außerhalb vom Campus Melaten noch nicht bekannt waren. Das hat sich in den letzten Jahren stark geändert, mittlerweile kommen einige Gäste extra aus der Stadt und dem Umland und verbinden ein Essen bei uns mit einem Spaziergang im Rabental oder auf dem Campus Melaten.
2019 haben wir dann die Möglichkeit genutzt, das Boulevard 30 anzumieten. Im Forckenbeck haben wir frühzeitig Werbung für die Eröffnung vom Boulevard 30 gemacht, daher hatten wir da auch nicht solche Anlaufschwierigkeiten. Die beiden Restaurants liegen nah beieinander, daher war es uns wichtig, dass sich die Konzepte unterscheiden: Es gibt an beiden Standorten Crossover-Gerichte mit einer wöchentlich wechselnden Mittagskarte. Wir haben viele Gäste, die mehrmals im Monat vorbeikommen. Denen wollen wir möglichst viel Abwechslung bieten. Im Boulevard 30 haben wir mehr vegetarische, vegane Speisen oder Fischgerichte auf der Karte. Dagegen gibt es im Forckenbeck beispielsweise dauerhaft Pizzen auf der Karte, die wir im Boulevard 30 nicht anbieten.
Was gefällt Ihnen am Campus Melaten?
Für die Gastronomie ist der Campus Melaten ein super Standort. Wir haben in beiden Restaurants aufgrund der umliegenden Institute und Unternehmen vor allem mittags Gäste. Abends wandelt sich die Zusammensetzung der Gäste häufig, dann kommen mehr Personen aus der Nachbarschaft, dem Zentrum oder aus Belgien und den Niederlanden. Es ist ein bunter Mix, aber unsere Gäste sind immer zuvorkommend und freundlich. Außerdem ist die Lage toll. Man ist schnell in der Natur, hat einen tollen Blick auf das Klinikum oder kann sich Forschungsgebäude mit ihrer besonderen Architektur anschauen.
Sie haben die Campus-Entwicklung von Anfang an verfolgen können. Wie hat sich der Campus Melaten in Ihren Augen verändert?
Seit 2012 hat sich eine Menge verändert. In den letzten Jahren wurden viele Gebäude auf dem Campus gebaut, was auch dazu geführt hat, dass unsere Gäste diverser wurden. Aus Gastronomen-Sicht freue ich mich über jedes Gebäude, weil wir dadurch neue Gäste begrüßen können.
Wie sind Sie durch die Corona-Zeit gekommen?
Die Corona-Pandemie hat uns in der Vergangenheit vor einige Herausforderungen gestellt. Trotz der Pandemie ist es uns gelungen, kein Restaurant zu schließen und mittags sowohl im Boulevard 30 als auch im Forckenbeck take-away Gerichte anzubieten. Außerdem haben wir Essen zu unseren Gästen nach Hause geliefert und an Ostern, Halloween und Weihnachten Specials angeboten.

Das war eine anstrengende Zeit, in der wir für jeden Gast dankbar waren. Egal, ob sie bei uns Essen abgeholt oder einen Gutschein gekauft haben.

Im Boulevard 30 kann man unter anderem BLVD Pommes, WZL Bowl, Forckenbeck Bowl oder E-Go Bowl bestellen. Wie laufen die Gerichte?
Viele unserer Gäste setzen sich nach dem Mittagessen wieder an den Schreibtisch. Daher glaube ich, dass ihnen leichte Gerichte wie unsere Bowls mehr zusagen, als beispielsweise überbackene Speisen. Grundsätzlich sind unsere Bowls alle beliebt, da gibt es keinen Favoriten. Wir bieten die Bowls mittlerweile seit einigen Jahren an. Gerade in der Anfangszeit kamen Mitarbeitende aus den umliegenden Instituten und Unternehmen auf uns zu und haben sich gefreut, dass wir den Gerichten die Namen ihrer Arbeitgeber gegeben haben. Wir wurden sogar mal von einem Forschungsinstitut angerufen, das uns gefragt hat, ob wir nicht eine weitere Bowl nach ihnen benennen können (lacht). Die Idee, künftig noch mehr Gerichte nach umliegenden Instituten und Unternehmen zu benennen, finde ich super.