5. Juli 2024
Die Anforderungen an individualisierte Produkte und die Notwendigkeit gesteigerter Resilienz in der Produktion haben zu einer Verschiebung hin zu flexiblieren Montagesystemen geführt. Der Lehrstuhl Intelligence in Quality Sensing (WZL I IQS) der RWTH Aachen auf dem Campus Melaten konzentriert seine Forschung nun auf linienlose mobile Montagesysteme (LMAS). Mobile Großroboter bilden einen wesentlichen Baustein für LMAS. Sie sind flexibler einsetzbar als herkömmliche liniengeführte fahrerlose Transportsysteme.

Effizienzsteigerung durch mobile Großroboter

Der Erwerb neuer mobiler Großroboter von KUKA konnte durch einen DFG-Großgeräteantrag bewerkstelligt werden. Die mobilen Großroboter ermöglichen dem WZL, die Erforschng flexibler Manipulation von schweren Lasten voranzutreiben und die Umsetzung eines linienlosen Montagesystems prototypisch zu realisieren. Der Großroboter KMR Quantec, der in der WZL-Maschinenhalle eingesetzt wird, kombiniert einen leistungsstarken Manipulator mit einer mobilen Plattform und hochmoderner Sensorik. Dies ermöglicht eine sichere und effiziente Handhabung großer Lasten.

Integration in moderne Netzwerke

Um die Effizienz weiter zu steigern, wird der KMR Quantec in das 5G-Campusnetzwerk integriert. Dies erlaubt eine Echtzeitkommunikation mit anderen Robotern und optimiert die Steuerung des gesamten Systems. Die Verwendung offener Softwareschnittstellen erleichtert zudem die Entwicklung und Implementierung einer konsistenten Kommunikation zwischen allen Komponenten des Montagesystems.

Mobile Großroboter bieten Unternehmen zahlreiche Vorteile, die ihre Produktionsprozesse effizienter und sicherer gestalten. Einer der größten Vorteile ist die Flexibilität. Die Roboter können sich an verschiedene Produktionsanforderungen anpassen, was es Unternehmen ermöglicht, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und ihre Produktionslinien entsprechend umzustellen.

Ein weiterer Vorteil ist die Effizienz. Durch die gleichzeitige Bewegung von Plattform und Manipulator können Bearbeitungszeiten deutlich reduziert werden, was die Produktivität erheblich steigert. Diese effiziente Arbeitsweise ermöglicht es Unternehmen, ihre Produktionsziele schneller zu erreichen und ihre Betriebsabläufe zu optimieren.

Zudem sorgt die moderne Sensorik der Großroboter für erhöhte Sicherheit am Arbeitsplatz. Dank fortschrittlicher Technologien zur Kollisionsvermeidung können diese Roboter sicher und präzise arbeiten, wodruch das Risiko von Unfällen und Schäden minimiert wird.

Einfluss auf die Bauindustrie

Die flexiblen Automatisierungslösungen haben auch große Auswirkungen auf die Bauindustrie. Infolge der Interdisziplinarität zwischen dem Lehrstuhl IQS und dem Lehrstuhl für Individualisierte Bauproduktion (IP) wurde im Rahmen des DFG-Großgeräteantrags neben dem KMR Quantec auch der KMR Iontec entworfen. Dieser zeichnet sich im Vergleich zu anderen mobilen Robotern durch eine synchrone Steuerung mit einem Raupenantrieb aus. Entwickler konzipierten den Großroboter so, dass das gesamte System vor Verschmutzung und Korrosion geschützt ist (IP65 Schutzklasse), wodurch der Roboter sogar für den Einsatz auf Baustellen geeignet ist. Die daraus resultierenden Forschungsfelder sind besonders auf unebenem Gelände ohne Medien- oder Stromversorgung von Interesse. Der KMR Iontec wird vom Lehrstuhl für IP zur Erforschung der Baustellenautomatisierung auf der Referenzbaustelle der RWTH Aachen eingesetzt.

KUKA Iontec Outdoor

WZL