2. Juni 2022

Am 9. Juni startet ein außergewöhnliches Projekt auf dem RWTH Aachen Campus: Der Aachener Künstler Hubert Heinrich stellt seine Werke zwischen dem 13. bis 24. Juni im Katholischen Hochschulzentrum QuellPunkt im Cluster Produktionstechnik aus. Neugierig? Hier gibt es einen Einblick in die Arbeiten des Künstlers:

Wie ein Stroboskop die flüssige Bewegung unterbricht, ein Kameraverschluss nur einen Bruchteil des Zeitkontinuums als vermeintlichen Zeugen festhält, so wirken auch die „Zeitfragmente“ des Künstlers Hubert Heinrichs wie angehaltene Filmsequenzen. Wie lange kann dieser Zustand im Auge der Betrachtenden aufrechterhalten werden? Ist das Bild dasselbe, wenn man sich einen Wimpernschlag erlaubt? Was, wenn man die Augen für eine Weile schließt?

In ihrer Reduziertheit brennen sich die Bilder in die Netzhaut und die Erinnerung ein. Sie verlangen einen fast schmerzhaften Fokus ab und sind zugleich eine der ästhetischsten Formen des Konstruktivismus.

Die Vernissage findet am 9. Juni ab 19 Uhr im QuellPunkt auf dem Campus-Boulevard 30 statt. Der Ausstellungszeitraum mit den Werken des Aachener Künstlers ist vom 13. bis 15. sowie vom 20. bis 24. Juni jeweils von 9 bis 18 Uhr. Zwischen dem 16. bis 19. Juni können individuelle Besichtigungstermine mit dem Künstler vereinbart werden (unter info@quellpunkt.de oder der Durchwahl 0241 990 300 35). Der Eintritt ist frei.

 

Über den Künstler Hubert Heinrich

Der 1960 in Aachen geborene Heinrich hat sich der konstruktivistischen Malerei verschrieben. Seine Werke bestehen aus augenscheinlich abstrakten Farbflächen, die sich erst in der Gesamtbetrachtung zu einem komplexen, einem „ganzen“ Motiv verbinden. Die Umsetzung ist geradlinig, klar und direkt. Heinrich fängt Farbverläufe, Unschärfen und Bewegungen ein, destilliert sie auf das Wesentliche und bringt die entscheidende Momentaufnahme dann mit dem Pinsel auf die Leinwand. Zwischen 1981 und 1982 war er auf der Fachoberschule für Gestaltung, schloss daran ein Design-Studium an und lehrte anschließend selbst bis 1997 an der Fachhochschule für Design in Aachen. Seit den 1990er-Jahren setzt er sich mit dem Konstruktivismus auseinander, den Spuren der Bauhaus-Künstler, Kandinsky, Malewitsch und der italienischen Designergruppe Memphis folgend.

Heinrich erforscht mit seiner künstlerischen Arbeit die Möglichkeiten des Konstruktivismus. Er entwickelte so nicht nur seine ganz eigene künstlerische Interpretation, sondern auch eine neue Form des Konstruktivismus: Aus reduzierten, eleganten Formen einzigartige Werke aus Farbe, Licht und Perspektive.