20. November 2019
Seit Dezember 2014 ist die Vincerola International Montessori Day Nursery and Preschool auf dem RWTH Aachen Campus und folgt dem Konzept Maria Montessoris. Cornelius Jessen ist Geschäftsleiter der Kindertagesstätte und beantwortet unsere Fragen.
Wofür steht eigentlich der Name Vincerola? Und was unterscheidet Ihr Konzept von anderen Kindertagesstätten?
Vincerola ist tatsächlich ein Phantasiename, wir assoziieren den Namen mit Gemütlichkeit, Geborgenheit, gemeinsamem Lachen und viel Freude. Das hat uns einfach gut gefallen. Inhaltlich folgen wir dem Internationalen Montessori Konzept, dem der Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“ zugrunde liegt. Konkret heißt das, dass unsere Kinder entlang des Lehrplans, angegliedert an das englische Curriculum, Feinmotorik erlernen, sich kreativ entwickeln und viel bewegen, aber eben auch erste Schritte in Richtung Schule machen.

So lernen die Kinder viel im Bereich Mathematik, Sinneswahrnehmung und Sprache. Besonders letzteres nimmt einen großen Teil unserer täglichen Arbeit ein. Wir sind ein bilingualer Kindergarten, die Kinder werden mittels der Immersionsmethode schnell zu bilingualen Sprechern. Dazu ist in jeder Gruppe eine deutschsprachige Betreuungsperson und ein Native Speaker, beispielsweise aus Großbritannien oder dem spanischsprachigen Raum. Die Betreuungspersonen sprechen stets in nur einer Sprache mit den Kindern, wir haben sogar Mitarbeiter, die gar kein Deutsch sprechen und sich mit den Kindern nur in ihrer eigenen Muttersprache unterhalten.

Besonders ist bei uns außerdem, dass unsere Räume so konzipiert sind, dass die Kinder nicht viel Ablenkung finden. Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche, die Kinder haben alles, was sie brauchen, aber eben wenig Ablenkungen und keine Überflutung mit Spielzeug. In themenspezifischen Räumen finden die Kinder alles, was sie für die Gestaltung ihres Tages brauchen. Es gibt eine Bibliothek, einen Raum zum Basteln und Kochen sowie Projektbereiche, beispielsweise zu unserem Garten oder auch zu Themen wie dem Weltall.

Wie kamen Sie auf die Idee, eine KiTa auf dem RWTH Aachen Campus zu eröffnen?
Wir hatten bereits zwei KiTas in Köln, aufgrund einer Marktanalyse haben wir uns dann für Aachen entschieden. Der RWTH Aachen Campus ist genau der richtige Standort für uns. Hier kommen Menschen aus verschiedenen Disziplinen und Ländern zusammen, ein internationales Publikum. Genau das charakterisiert auch unsere Zielgruppe, sodass wir hier eine interessante Chance sahen. Der Plan ist absolut aufgegangen, wir denken sogar über eine Erweiterung am Standort Aachen nach.
Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an der Lage auf dem RWTH Aachen Campus?
Die Diversität auf dem Campus ist sicher eine Besonderheit. Verschiedene Fachbereiche mit ihren Experten kommen zu Themen zusammen, der Austausch kann schnell und auf dem kurzen Dienstweg erfolgen. Auch sprachlich trifft man auf dem Campus auf eine bunte Mischung, genauso wie in den Räumen unserer KiTa. Besonders für uns ist auch, dass wir den Kindern durch die unterschiedlichen Center, Institute und Unternehmen sehr vielseitige Angebote machen können. Wir haben schon Roboter am Fraunhofer-Institut besucht, haben das Floriansdorf der Feuerwehr besichtigt und können den Kräutergarten am Klinikum nutzen. Besonders ist aus unserer Sicht auch folgendes: Egal, welches Anliegen wir auf dem Campus haben, es gibt immer eine Lösung. Wir freuen uns immer wieder über den Support, den wir von allen Seiten erfahren.
Wie viele Kinder betreuen Sie in der Aachener KiTa? Sind bei Ihnen noch Plätze frei?
Aktuell betreuen wir etwa 75-80 Kinder, aufgeteilt sind diese in aktuell sechs Gruppen. Die Gruppengröße sollte nicht zu groß sein, das ist uns wichtig. Die Nachfrage in Aachen ist sehr groß, besonders bei der Betreuung für Kinder unter drei Jahren. Aktuell haben wir deshalb keine Plätze frei.
Wie sieht ein Tag in Ihrer KiTa aus?
Die Kinder starten bei uns zwischen 7 und 9 Uhr in den Tag. Dies ist gleichzeitig auch die Zeit, in der wir gemeinsam mit den Kindern frühstücken. Alle Mahlzeiten werden von unserem Koch frisch zubereitet, wir legen viel Wert auf frische und saisonale Zutaten. Nach dem Frühstück geht es für die Gruppen in eine freie Spielzeit, gefolgt von der Circletime. Diese findet in Kleingruppen statt und ist jeden Tag unterschiedlich. Es wird gesungen und Musik gemacht, aber auch über die Jahreszeiten oder den Kalender gesprochen. Auch das Planen gemeinsamer Projekte findet darin seinen Platz. Nach einer anschließenden Snack-Pause sind die Kinder lange draußen auf dem Spielplatz oder sind mit Projekten oder bei sportlichen Aktivitäten beschäftigt. Ab 11.30 Uhr findet dann das Mittagessen statt, die Kinder gehen gruppenweise in die „hauseigene“ Kantine. Danach wird es ruhiger bei uns, nach dem Essen legen sich die jüngeren Kinder zum Mittagsschlaf hin. Besonders für die ganz Kleinen ist dies wichtig. Nach dem Schlafen stehen für die Kids noch einmal frische Snacks bereit, bevor es dann wieder nach draußen geht oder die Kinder sich ihren Projekten widmen können.