7. Februar 2018
Elisa Smart Factory sammelt alle relevanten Daten von Maschinen, Geräten und Systemen in einem virtuellen Data Lake. Mithilfe einer ganzheitlichen Real-Time 3D Betrachtung der Operations unterstützt Elisa eine bessere und schnellere Entscheidungsfindung, reduzierte Ausfallzeiten und verbesserte Produktqualität. Das Unternehmen ist immatrikuliertes Mitglied im European 4.0 Transformation Center im Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus.

Wie und warum agiert Elisa auf dem RWTH Aachen Campus? Erfahren Sie mehr im Interview mit Kari Terho, Direktor von Elisa Smart Factory, Finnland.

Elisa ist Finnlands führender Telekommunikationsanbieter. Was ist Ihre Strategie hinter der Smart Factory?

Unsere Strategie ist, der führende Anbieter für digitalisierte Fabriken in Europa und weltweit zu sein. Wir schaffen in Echtzeit Transparenz über Daten und dadurch darüber, was in der Fabrik passiert. Das Hauptziel ist, Unternehmen bei der Steigerung der Qualität und Produktivität in ihren Fabriken zu unterstützen.

Was ist die Grundidee hinter Ihrer Mitgliedschaft auf dem RWTH Aachen Campus?

Elisa hat über 130 Jahre Erfahrung in der Telekommunikationsbranche. Mehrere Jahrzehnte lang war es unser Hauptgeschäft, eine riesige, größtenteils automatisierte Infrastruktur zu managen und alle möglichen Zwischenfälle darin vorherzusagen. Schließlich haben wir erkannt, dass wir dies auch produzierenden Unternehmen anbieten können, da die Bedürfnisse in der Fabrik recht ähnlich sind.

In der Zukunft werden immer mehr Produktionsanlagen voll autonom sein. Prozesse und Maschinen in den Produktionslinien werden mithilfe von Machine-Learning- Algorithmen und künstlicher Intelligenz selbstoptimierend arbeiten. Darüber hinaus werden Performance-Daten der Anlagen automatisch an die relevanten Mitarbeiter weitergeleitet, zum Beispiel ständig aktualisierte Prognosen.

Wir glauben, dass die Mitgliedschaft auf dem RWTH Aachen Campus eine Lösung ist, von der alle Seiten profitieren. Wir lernen das industrielle Vorgehen zum Aufbau einer Industrie 4.0-Architektur kennen. Zeitgleich können wir unsere Expertise anbieten, wie man von IoT-Lösungen profitieren und eine vollautonome Anlage aufbauen kann.

Wie schnell konnten Sie die Entscheidung treffen?

Als typische Finnen brauchten wir nicht lange nachdenken. Die Vorteile lagen klar auf der Hand. Daher haben wir die Entscheidung in weniger als einem Monat getroffen.

Was sind die zentralen Stärken von Elisa Smart Factory und wie können Sie diese mit dem European 4.0 Transformation Center (E4TC) in die Tat umsetzen?

Unsere zentralen Stärken sind Real-Time-Visibility, die wir den Fabriken liefern können, schlanke Prozesse und Schnelligkeit. Innerhalb des E4TC implementieren wir unsere Lösung und liefern den Prozess auf einem schnellen und schlanken Weg. Wir sind stark involviert in existierende Projekte der Demonstrationsfabrik Aachen und zukünftige Projekte der e.GO Mobile AG.

Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse, die wir mit Machine-Learning und der Nutzung neuer Technologien innerhalb des E4TC erreichen können.

Wie unterscheiden sich produzierende Unternehmen in Skandinavien und Deutschland in Bezug auf die digitale Transformation?

Laut einiger Studien sind die nordischen Länder, insbesondere Finnland, den restlichen europäischen Ländern in Sachen digitaler Transformation voraus. Finnland ist zudem Wegweiser in der Implementierung neuer Technologien in der produzierenden Industrie.

Wie fördert die Plattform RWTH Aachen Campus die Nutzung dieser neuen Erfahrungen?

Der RWTH Aachen Campus ist ein Ort, an dem wir konkret neue Technologien entwickeln und zeigen sowie Erfahrungen teilen können. Wir haben eine aktive Rolle in Aachen sowie im E4TC und nehmen aktiv an verschiedenen Events, Seminaren und Konferenzen teil. Darüber hinaus laden wir unsere Kunden ein, das Center zu besuchen und zeigen ihnen, was hier geschaffen wird.

Welche Rolle spielt e.GO Mobile darin?

Elisa ist ein Teil der Entwicklung der digitalen Architektur für die e.GO Mobile AG. In Zukunft ist es unsere Rolle, die Arbeit an der Digitalisierung der Produktionsprozesse fortzusetzen. Wir entwickeln einen digitalen Zwilling der Fabrikprozesse, um Real-Time-Visibility zu ermöglichen, Engpässe in der Produktion aufzudecken und die Produktivität zu steigern.

Was möchten Sie in 2018 erreichen?

Wir werden unsere Zusammenarbeit auf dem RWTH Aachen Campus und mit dem E4TC noch mehr nutzen. Wir werden dieses Jahr zahlreiche Kundenevents in Aachen ausrichten und natürlich wollen wir ein Teil der Erfolgsgeschichte der e.GO Mobile AG sein.