24. September 2024

Zwei Monate fährt der Aachener Künstler Julien Gilliam mit dem Rad durch Japan und legt dabei 3000 Kilometer zurück – von Fukuoka im Westen nach Tokyo im Osten. In einem Notizbuch hält der 35-Jährige seine Sinneseindrücke fest, arbeitet sie zu einem Konzept aus und verwandelt die Erlebnisse in Kunst. Das Ergebnis können Interessierte bei einer Ausstellung im Foyer der Aachener Verfahrenstechnik (AVT) der RTWH Aachen, in der Forckenbeckstraße 51 auf dem Campus Melaten, erleben. Die Vernissage ist am 27. September, 18.30 Uhr. RWTH-Kanzler Manfred Nettekoven spricht die Begrüßungsworte. Die Ausstellung läuft bis Ende März 2025.

Bei Gilliams Kunst geht es viel um Formen: Klare Kanten und Farben wie Rot, Blau, Grün und Gelb zeichnen sie aus, ergänzt durch weiße und schwarze Flächen. Auf den ersten Blick erscheinen seine Werke als abstrakte Muster, doch durch die Erzählungen des Künstlers wird ihre tiefere Bedeutung deutlich. So könnte beispielsweise eine rote nierenförmige Figur einen Schlafsack darstellen, der unter zwei gelben Dreiecken liegt – symbolisch für Zelte, in denen Gilliam und sein Begleiter während der Reise übernachtet haben.

Neun großformatige Bilder sind Teil der Ausstellung, die der Steinhauer und studierte Produktdesigner Ende September vorstellen wird. Dazu kommen Objekte und Installationen, die Gilliam in dem kleinen Atelier, das in seiner Wohnung Platz findet, bis zur Präsentation lagert. Zu den Werken zählen unter anderem ein Hocker aus Holz mit einer smiley-förmigen Aussparung, 25 verschiedenfarbige dreidimensionale Formen und Vitrinen, in denen er einige dieser Formen arrangiert hat. Jede Form trägt eine tiefere Bedeutung in sich – jedes Bild hält einen bestimmten Tag von der Japanreise fest. Interaktive Elemente runden die Ausstellung ab: Auf einer Projektionsfläche können die Besucher mit den Formen experimentieren und eigene Kunstwerke kreieren.